Antik Richter
. . . seit über 30Jahren
RENAISSANCE 1500 - 1650 (1500 -1600)
Zeit der Reformation, der Bauernkriege, Entdeckung Amerika - Stilwandel beeinflusst durch die antike griechische
Kunst und Philosophie; Streben nach Lebensbejahendem Menschentum. Von Italien ausgehend (Renaissance =
Wiedergeburt).
Neue Möbelarten wurden nicht entwickelt; jedoch lag die Betonung auf Entwicklung bequemer Sitzmöbel.
Anstelle der Nadelhölzer wurde Eiche, Buche, ungarische Esche, Ahorn, Nussbaum und auch überseeische Holzer
verwendet.
Möbel: strenge Gliederung einzelner Möbelteile; Ornamente (Löwenköpfe,-tatzen, Masken, Muscheln, Waffen,
Säulen, Pilaster, Nischen), Flachschnitzereien und zunehmend plastische/körperliche Schnitzereien; Farbe oder
farbige Einlegearbeiten (besonders in Süddeutschland).
Typisch auch die geometrischen Felder von Wand- und Deckenvertäfelungen; Entwicklung der Rahmentäfelung und
der Kasettendecke.
Bauwerke: Fenster/Türen rechteckig, mit profilierten dreieckigen oder halbrunden Giebeln. Säulen rund oder kantig;
Kapitelle nach antiken Vorbildern mit Blättern, Schnecken oder ornamentalem Schmuck. Klar und harmonisch
gegliederte Gestaltung; die Waagerechte betonend.
BAROCK 1650 - 1730 (1600 - 1750)
Zeit des 30-jährg. Krieges, der Preussenkönige und der Türkenkriege. Stilwandel beeinflusst durch unumschränkte
Machtentfaltung des Adels und der Kirche, sowie deren Drang nach grösster Prachtentfaltung.
Von Italien ausgehend, vom Adel und der Kirche. Das Bürgertum und die Masse des Volkes war verarmt.
Neuentwicklung im Möbelbau ist der 2-türige Kleiderschrank, in dem Kleider hängend aufzubewahren waren; die
Kommode und der Konsoltisch ergänzten das Angebot.
Als Hölzer überwiegend: Nussbaum, Eiche, Ebenholz und andere überseeische Hölzer. Ausgeprägte Freude am
Schaffen der Künstler und Möbelbauer, Sodas sich vielfältige Eigenarten und unterschiedlich Gestaltungen
entwickelten.
Möbel: Von der Renaissance übernommen, die wuchtig-schwere Form; Schmuckformen und Ornamente änderten
sich jedoch grundlegend. Weit ausladende Gesimse wurden geschweift, geköpft und bis ins Feinste poliert. Neben
den geraden Säulen der Renaissance verwendete man korkenzieherartig gedrehte Säulen.
Tische und Stühle mit geschweiften Füßen; Schränke und Kommoden stellte man häufig auf Kugelfüsse.
Die Möbel wurden hochglanzpoliert, gestrichen oder bemalt. Einlegearbeiten aus farbigen Hölzern (später auch GoId,
Bronze, Schildpatt und Halbedelsteine) wurden reicher und vielfältiger.
Beliebte Schmuckmotive: Akanthusrake, tief ausgeschnitten und gekräuselt, sowie die Form der Ohrmuschel. Trotz
schwungvollen Schmuckformen eine symmetrische Gestaltung.
Bauwerke: Fensterumrahmungen abgesetzt u. profiliert, teilweise gewölbt mit Schlusstein oder reichem Schmuck.
Säulen rund oder korkenzieherartig gedreht; Kapitelle mit Schnecken und reichem Schmuck, meist mit Blumen und
Früchten. Prunkhafte, reich gegliederte Gestaltung; Ovale und Wölbungen vorherrschend.
Rokoko (Spätbarock) 1720 - 1770
Zu den Holzarten des Barock verwendete man nun auch Rosenholz, Mahagoni und Palisander.
Möbel: leichter, schwungvoller, spielerische Formgebung; Flächen wurden gewölbt und kantige Linien traten in den
Hintergrund. Kennzeichnend für den Stil ist die Muschelform in verschiedenster Abwandlung, sowie die Rosenranke.
Der Symmetrie des Barock wich zunehmend die Asymmetrie. Mit Schmuckwerk überladen, reich verzierte, wertvolle
Möbelbeschläge. Als Farbe verwendete man besonders weiss, gelb, blau und grün.
WEITER
Zurück zu Möbelkunde